Mit 18 erwachsen? Jeder ist anders – meine Erfahrungen als Vater
Ich habe bereits zwei Kinder, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, und ich kann euch eines sagen: Sie könnten unterschiedlicher nicht sein! Mein Sohn zog mit 17 bereits aus, weil er in Sachen Selbstständigkeit ein Ass ist – aber verwechselt bitte Selbstständigkeit nicht mit Erwachsensein. Das ist er bis heute nicht, und ehrlich gesagt, werden Jungs das selten sein! Dann gibt es meine älteste Tochter, die noch zu Hause lebt und mit dem Erwachsenwerden kämpft. Jedes Kind ist anders und braucht individuelle Unterstützung.
Und dann wäre da noch unser Jüngster. Er ist noch jung, kämpft aber bereits mit den Herausforderungen, die ADHS und ihre Begleiterscheinungen mit sich bringen. Doch ich habe große Hoffnung, dass auch aus ihm ein gestandener junger Mann wird, der diese schwierige Zeit als Chance zur Entwicklung nutzt. Wir unterstützen unsere Kinder individuell, denn das ist heute wichtiger denn je. Früher war es anders – mit 18 war ich ausgezogen und hatte meine Ausbildung begonnen, meine Familie habe ich jedoch erst später gegründet. Aber Zeiten ändern sich, und eines Tages geht jedes Kind seinen eigenen Weg.
Doch ab wann ist man wirklich erwachsen? Mit 18 erwachsen – ist das wirklich realistisch? Oder doch erst später? Hier sind 5 Zeichen, dass dein Kind noch Zeit braucht!
1. Verantwortung übernehmen – oder lieber doch nicht?
Mit 18 erwachsen – Die Fähigkeit, Konsequenzen zu tragen
Ein erwachsener Mensch trifft Entscheidungen und steht für die Konsequenzen ein. Doch nicht jedes 18-jährige Kind kann das bereits.
Wenn Mama und Papa noch alles regeln
Klingt bekannt? Rechnungen bezahlen, Arzttermine ausmachen oder den Haushalt selbstständig führen? Wenn dein Kind ohne dich aufgeschmissen wäre, dann ist es zwar offiziell 18, aber noch lange nicht erwachsen.
🎯 Tipp: Gib deinem Kind Verantwortung! Es sollte lernen, Dinge selbst zu regeln – auch wenn es mal daneben geht.
Verantwortung bedeutet nicht nur Pflichten, sondern auch Fehler zuzugeben
Ein reifer Mensch kann Fehler erkennen, aus ihnen lernen und sich weiterentwickeln. Doch wer ständig Ausreden sucht („Der Lehrer ist schuld!“, „Der Chef ist blöd!“), ist noch nicht soweit.
2. Finanzielle Selbstständigkeit – Taschengeld war gestern!
Kann dein Kind mit Geld umgehen?
Geld ist ein großer Punkt beim Erwachsenwerden. Viele 18-Jährige haben keine Ahnung, wie man ein Budget plant, geschweige denn, wie teuer das Leben wirklich ist. Häufig sehen Kinder nicht, wie Eltern ihre Finanzen organisieren, da dieses Thema innerhalb der Familie oft tabu ist. Doch es ist essenziell, frühzeitig ein Bewusstsein für Geld zu schaffen. Dazu gehört nicht nur das Wissen über Miete und Nebenkosten, sondern auch der Umgang mit Versicherungen, Sparplänen und unvorhergesehenen Ausgaben. Es kann hilfreich sein, das Kind in alltägliche finanzielle Entscheidungen einzubeziehen – zum Beispiel beim gemeinsamen Erstellen eines Haushaltsplans oder der Planung größerer Anschaffungen. Ein Gespräch über Konsumverhalten und die Bedeutung von Rücklagen kann ebenfalls langfristig für finanzielle Sicherheit sorgen.
Ohne Mama und Papa wäre das Konto leer?
Wenn dein Kind sein Gehalt oder BAföG am ersten des Monats komplett für Partys oder Shopping ausgibt und dann nach Geld fragt, ist das ein klares Zeichen, dass es noch Zeit braucht, nicht jedes Kind ist mit 18 Erwachsen, viele brauchen einfach etwas mehr Zeit.
🎯 Tipp: Zeige deinem Kind, wie man ein Budget aufstellt! Nutzt eine App oder ein Haushaltsbuch, um Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten. Erkläre ihm, welche festen Kosten monatlich anfallen, wie Miete, Versicherungen und Lebensmittel. Viele Kinder sehen nicht, wie Eltern das Haushaltsbudget verwalten – es lohnt sich, sie bewusst in finanzielle Gespräche einzubeziehen. Auch wenn Geld oft ein Tabuthema ist, kann ein offener Umgang helfen, spätere Schulden oder finanzielle Probleme zu vermeiden. Setzt euch zusammen und plant ein fiktives Monatsbudget, damit dein Kind den Überblick bekommt und sich der Realität bewusst wird.
Eigenes Geld verdienen – aber richtig!
Mit 18 erwachsen – das bedeutet, finanzielle Eigenverantwortung zu übernehmen. Nebenjobs, Praktika oder die erste Festanstellung – das ist der Weg zur Unabhängigkeit!
3. Emotionale Reife – oder doch noch Teenager-Drama?
Reife zeigt sich in der Gefühlswelt
Erwachsen sein bedeutet, Emotionen zu kontrollieren und reflektiert zu handeln. Doch viele 18-Jährige reagieren noch wie in der Pubertät – mit Trotz, Wutausbrüchen oder Drama. Gerade in der späten Pubertät, die sich oft bis in die frühen 20er zieht, fällt es vielen schwer, sich emotional zu regulieren und impulsive Reaktionen zu vermeiden. Diese Phase ist geprägt von hormonellen Veränderungen und dem Übergang in eine neue Lebensphase, was sich oft in schwankenden Stimmungen und Unsicherheiten zeigt.
Mit 18 erwachsen – Konflikte lösen oder fliehen?
Kann dein Kind Meinungsverschiedenheiten auf eine erwachsene Weise klären? Oder gibt es Türenknallen, Blockieren in WhatsApp oder tagelanges Schmollen?
🎯 Tipp: Übt gemeinsam, wie man Konflikte erwachsen löst – durch Gespräche, Kompromisse und Selbstreflexion.
Selbstbewusst, aber nicht überheblich!
Wer wirklich erwachsen ist, kennt seine Stärken und Schwächen und kann mit Kritik umgehen.
4. Selbstorganisation – oder lebt dein Kind noch im Chaos?
Kann es den Alltag alleine meistern?
Ein erwachsener Mensch organisiert seinen Tag selbst – Uni, Job, Haushalt, Sozialleben. Wenn das ohne ständige Erinnerung nicht funktioniert, braucht dein Kind noch etwas Zeit.
Zimmer-Chaos als Lebensstil?
Wenn der Wäscheberg im Zimmer wächst, Rechnungen ungeöffnet bleiben und Deadlines regelmäßig verpasst werden, ist da noch Luft nach oben!
🎯 Tipp: Unterstütze dein Kind dabei, Routinen zu entwickeln! To-Do-Listen und Kalender helfen enorm.
Zeitmanagement will gelernt sein
Zwischen Studium, Job und Freizeit jonglieren – das ist eine Kunst! Manche 18-Jährige beherrschen sie, andere nicht.
5. Der Blick in die Zukunft – oder lebt dein Kind nur im Hier und Jetzt?
Hat dein Kind eine Vision?
Mit 18 erwachsen sein heißt, sich Ziele zu setzen und langfristig zu denken – und damit sind nicht nur die Träume gemeint, sondern echte, realistische Gedanken, Wünsche und Ziele.
Plan oder Planlos?
Hat dein Kind eine Vorstellung davon, was es mit 25 oder 30 machen möchte? Oder lebt es nur von Wochenende zu Wochenende?
🎯 Tipp: Sprecht über Zukunftspläne! Welche Wünsche und Ziele hat dein Kind? Und wie kann es diese erreichen?
Verantwortung für sich und andere übernehmen
Wer wirklich erwachsen ist, denkt nicht nur an sich, sondern auch an andere. Verantwortung in der Familie oder im Job zu übernehmen, zeigt wahre Reife.
Mit 18 erwachsen – Erwachsenwerden ist ein Prozess!
Mit 18 erwachsen? Diese Frage stellen sich viele Eltern – vielleicht, vielleicht auch nicht. Jedes Kind entwickelt sich anders, und das ist völlig okay! Während einige schon mit 16 reif genug sind, kämpfen andere noch mit 25 mit der Eigenständigkeit.
Das Wichtigste ist, dass du dein Kind dabei unterstützt, seinen eigenen Weg zu finden – ohne Druck, aber mit klaren Erwartungen. Mit der richtigen Mischung aus Freiheit, Verantwortung und Unterstützung wird aus jedem Teenager irgendwann ein Erwachsener – aber mit 18 erwachsen zu sein, ist nicht immer die Realität.
Also, wie sieht es bei euch aus? Ist euer 18-Jähriger schon erwachsen oder eher noch im Teenie-Modus? Schreibt es in die Kommentare! 😊
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Während viele Eltern hoffen, dass mit 18 der „Spuk“ der Pubertät vorbei ist, zeigt die Realität oft ein anderes Bild. Die späte Pubertät kann junge Erwachsene und ihre Familien noch jahrelang begleiten – mit Identitätsfragen, Abnabelungsprozessen und schwierigen Entscheidungen. Besonders dann, wenn es um Freundeskreise oder riskante Verhaltensweisen geht, stehen Eltern vor der Herausforderung: Zügel straffen oder loslassen?
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