Stell dir vor, du hast einen kleinen Wirbelwind im Haus, der scheinbar niemals zur Ruhe kommt und dessen Gedanken schneller rasen als ein Formel-1-Rennwagen. Willkommen in der Welt von ADHS bei Kindern – einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, die Familien oft herausfordert, aber auch voller Überraschungen und ungeahnter Potenziale steckt. Wenn dein Kind unter ADHS leidet, mag es zunächst wie ein ständiger Kampf erscheinen, doch es gibt viele positive Seiten an dieser Diagnose, die wir gemeinsam entdecken können.
Dieser Blogbeitrag widmet sich der Frage, was ADHS eigentlich ist und – noch wichtiger – wie man als Familie das Beste daraus macht. Wir tauchen in die oft vergessenen Vorteile von ADHS ein und geben Beispiele erfolgreicher Menschen, die gelernt haben, ihre „andere Art des Denkens“ zu nutzen, um Großes zu erreichen.
Wichtiger Hinweis:
Ich bin kein Arzt oder Therapeut, sondern teile hier meine persönlichen Erfahrungen mit ADHS. Dieser Beitrag ersetzt keine medizinische oder psychologische Beratung. Falls du den Verdacht hast, dass dein Kind ADHS hat, solltest du unbedingt eine Fachkraft (Kinderarzt, Psychologe, Pädagoge) hinzuziehen.
Meine persönliche Erfahrung mit ADHS – Herausforderungen und Chancen
Wie ihr bereits aus der „Dat bin ich!„-Seite entnehmen konntet, habe ich selbst einen Sohn mit ADHS. Dies ist jedoch nicht seine einzige Herausforderung – oft treten Begleiterscheinungen auf, wie in seinem Fall Angststörungen, Bindungs- und Verlustängste, Tics und einige andere.
Deshalb war es uns besonders wichtig, eine gründliche Diagnostik durchführen zu lassen. ADHS ist meist nur die Spitze des Eisbergs – das, was wir wahrnehmen. Doch darunter verbirgt sich oft noch viel mehr.
Mein Sohn hatte bereits im Kindergarten starke Probleme mit seinem sozialen Umfeld, und leider hält das bis heute an. Hätte ich damals schon die Erfahrungen gehabt, die ich heute habe, hätte ich sicherlich einiges anders gemacht und ihm viel besser helfen können. Doch es war sowohl für ihn als auch für mich ein langer und schwieriger Lernprozess.
Mittlerweile ist er 14 Jahre alt, und wir haben neben einer zweifachen Diagnostik (Kinderpsychiater + sechs Monate Kinder- und Jugendpsychiatrie) unzählige Stunden Ergotherapie sowie eine dreimonatige Reha mit Schwerpunkt ADHS hinter uns. Auf all diesen Wegen habe ich ihn persönlich begleitet und unterstützt.
Durch viele Gespräche mit Ärzten, Therapeuten, Lehrern, Eltern, dem Jugendamt, der Familienhilfe und Schulbegleitern haben wir es bis hierhin geschafft – und ich bin stolz auf meinen Sohn und jeden einzelnen seiner kleinen Fortschritte.
Mittlerweile kann ich sagen, dass er eine gute Zukunft vor sich hat. Doch der Weg dorthin war lang und steinig. Wir haben es jedoch bis hierhin geschafft, und ich hoffe, dass unsere Erfahrungen auch anderen Eltern helfen, die – so wie wir damals – noch ganz am Anfang stehen.

Wie erkenne ich ADHS bei meinem Kind?
ADHS zu erkennen ist nicht immer einfach, da Kinder unterschiedliche Verhaltensweisen zeigen. Es gibt jedoch einige typische Anzeichen, die auf eine mögliche ADHS hindeuten – (Quelle: ADHS Deutschland e.V.)
- Unaufmerksamkeit: Schwierigkeiten, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren, leichte Ablenkbarkeit und häufiges Vergessen von Anweisungen.
- Hyperaktivität: Ständiger Bewegungsdrang, Schwierigkeiten, still zu sitzen oder ruhig zu bleiben, auch in Situationen, die Ruhe erfordern.
- Impulsivität: Unüberlegte Handlungen, Schwierigkeiten, auf die eigene Reihenfolge zu warten, plötzliche Wutausbrüche oder Unterbrechung von Gesprächen.
Diese Symptome müssen über einen längeren Zeitraum und in verschiedenen Lebensbereichen auftreten (z. B. Schule, Zuhause), um als ADHS eingestuft zu werden. Eine Diagnose kann nur durch Fachkräfte wie Kinderärzte, Psychologen oder Psychiater erfolgen. Dabei werden umfassende Beobachtungen, Fragebögen und Tests eingesetzt, um andere mögliche Ursachen auszuschließen
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V.).
Der Weg zur Diagnose: Wann und wie AHDS testen lassen?
Eltern, die vermuten, dass ihr Kind ADHS haben könnte, stehen oft vor der Frage: Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Diagnose und welche Tests sind sinnvoll? Grundsätzlich gilt, dass ADHS erst dann diagnostiziert werden kann, wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum (mindestens sechs Monate) und in verschiedenen Lebensbereichen (z. B. Schule und Zuhause) auftreten.
Erste Anzeichen und Beobachtung
Bevor man den Gang zum Facharzt oder Psychologen antritt, kann es hilfreich sein, das Verhalten des Kindes genau zu beobachten und zu dokumentieren. Folgende Fragen können eine erste Einschätzung ermöglichen:
- Hat mein Kind Schwierigkeiten, sich länger auf eine Aufgabe zu konzentrieren?
- Zeigt es impulsives Verhalten oder handelt unüberlegt?
- Besteht ein ständiger Bewegungsdrang?
- Gibt es Auffälligkeiten in der Schule oder beim sozialen Miteinander?
Fachliche Unterstützung suchen
Wenn mehrere dieser Punkte zutreffen, ist der nächste Schritt, eine Fachkraft hinzuzuziehen. Hierbei bieten sich verschiedene Anlaufstellen an:
- Kinderärzte: Können eine erste Einschätzung vornehmen und gegebenenfalls an Spezialisten überweisen.
- Kinder- und Jugendpsychiater oder -psychologen: Diese Fachkräfte führen standardisierte Tests durch und nutzen Fragebögen sowie Interviews mit Eltern und Lehrern.
- Spezialisierte ADHS-Zentren: In vielen Städten gibt es Ambulanzen, die sich auf die Diagnose und Therapie von ADHS spezialisiert haben.
Diagnoseverfahren
Die Diagnose erfolgt in der Regel über eine Kombination aus:
- Verhaltensbeobachtungen (Eltern, Lehrer, Betreuer geben Rückmeldungen über das Verhalten des Kindes)
- Neuropsychologische Tests, um Konzentrationsfähigkeit und Impulssteuerung zu überprüfen
- Klinische Interviews mit Eltern und Kind
- Fragebögen und Skalen zur genauen Erfassung der Symptome
ADHS kann nicht mit einem einfachen Bluttest oder einer einzelnen Untersuchung festgestellt werden, weshalb eine umfassende Diagnostik durch Fachkräfte wichtig ist.
(Quelle: „Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V.“, www.adhs-aerzte.de)
Die Diagnose ADHS kann Eltern zunächst aus der Bahn werfen. Plötzlich hat das rastlose Verhalten deines Kindes einen Namen. Doch bevor du dich von den negativen Schlagzeilen verunsichern lässt, sollten wir einen Moment innehalten und uns auf die positiven Aspekte konzentrieren. Denn ADHS bedeutet nicht, dass dein Kind „anders“ oder „problematisch“ ist. Im Gegenteil, es bringt oft ein ganz besonderes Set an Stärken und Fähigkeiten mit sich, das nur darauf wartet, entdeckt und gefördert zu werden.
ADHS hat auch Positive Seiten – die kaum jemand Bemerkt
Was oft übersehen wird, ist, dass ADHS nicht nur Probleme bereitet. Es bringt auch eine Menge kreatives Potenzial, Energie und ein außergewöhnliches Denkvermögen mit sich.
Menschen mit ADHS denken oft schneller, springen von einer Idee zur nächsten und sehen die Welt auf einzigartige Weise. Das bedeutet zwar manchmal, dass sie Schwierigkeiten haben, sich auf eine Sache zu konzentrieren, doch es öffnet auch Türen zu innovativen Problemlösungen und originellen Ideen.
Symptome von ADHS – aber mit einer positiven Perspektive
Natürlich gibt es typische ADHS-Symptome wie Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität. Doch anstatt diese Merkmale als rein negativ zu betrachten, sollten wir einen Blick auf die verborgenen Stärken werfen, die damit einhergehen.
- Unaufmerksamkeit als kreative Stärke: Dein Kind hat Schwierigkeiten, sich auf eine Sache zu konzentrieren? Klar, das kann herausfordernd sein. Doch das bedeutet auch, dass es in der Lage ist, schnell zwischen verschiedenen Gedanken zu wechseln und Verbindungen zu sehen, die anderen verborgen bleiben. Kinder mit ADHS sind oft wahre Ideenmaschinen!
- Hyperaktivität als Energiequelle: Ja, dein Kind kann manchmal kaum stillsitzen. Aber was, wenn wir das nicht als Problem, sondern als wertvolle Energiequelle betrachten? Kinder mit ADHS haben oft einen unermüdlichen Bewegungsdrang, der sie zu großartigen Athleten oder Unternehmern macht, die niemals aufgeben.
- Impulsivität als Mut zum Risiko: Viele erfolgreiche Menschen haben sich durch Risikobereitschaft und spontane Entscheidungen hervorgetan. Impulsivität muss nicht immer negativ sein – sie kann dazu führen, dass dein Kind mutige Entscheidungen trifft und neue Wege geht, die andere vielleicht niemals wagen würden.
Kinder mit ADHS haben oft eine ganz eigene Sicht auf die Welt. Sie denken „out of the box“, finden ungewöhnliche Lösungen für Probleme und bringen frische Ideen in jede Situation. Diese „andere Art zu denken“ mag manchmal chaotisch wirken, doch sie birgt ein unglaubliches Potenzial.
Versuche, diese einzigartige Sichtweise zu fördern, anstatt sie als Problem zu sehen. Ermutige dein Kind, seine Ideen zu teilen und seine eigene Meinung zu vertreten. Oft sehen Kinder mit ADHS Dinge, die anderen gar nicht auffallen – und genau das macht sie besonders.

Mythen und Fakten über ADHS
Rund um ADHS gibt es eine Menge Halbwahrheiten, die sich hartnäckig halten. Manche Leute denken, es wäre nur eine Modeerscheinung, andere glauben, ADHS-Kinder bräuchten einfach nur mehr Disziplin. Zeit, mit diesen Mythen aufzuräumen!
Mythos 1: ADHS ist nur eine Modekrankheit
Fakt: ADHS gibt es nicht erst seit gestern. Schon vor über 100 Jahren wurde es beschrieben, und wissenschaftliche Studien belegen ganz klar, dass es eine neurologische Variante ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das DSM-5 (Diagnosehandbuch für psychische Störungen) führen ADHS als anerkannte Diagnose.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e.V.)
Mythos 2: ADHS-Kinder sind einfach nur schlecht erzogen
Fakt: Klar, alle Kinder haben mal wilde Phasen, aber ADHS ist mehr als nur ein bisschen Zappeligkeit. Es geht um eine andere Art der Gehirnverarbeitung, die Einfluss auf Impulskontrolle, Konzentration und Emotionen hat. Erziehung allein kann ADHS nicht „wegmachen“.
(Quelle: Arbeitsgemeinschaft ADHS der Kinder- und Jugendärzte e.V.)
Mythos 3: ADHS gibt es nur bei Jungen
Fakt: Stimmt nicht! ADHS sieht bei Mädchen oft einfach anders aus. Während Jungs eher durch Hyperaktivität auffallen, zeigen Mädchen häufig Unaufmerksamkeit oder Tagträumerei – und werden deshalb später oder gar nicht diagnostiziert.
(Quelle: ADHS Deutschland e.V.)
Mythos 4: ADHS „verwächst“ sich
Fakt: ADHS begleitet viele Menschen bis ins Erwachsenenalter. Es verändert sich zwar mit den Jahren, aber komplett „verschwinden“ tut es nicht. Erwachsene mit ADHS haben oft Strategien entwickelt, um besser mit ihren Herausforderungen umzugehen, aber es bleibt Teil ihrer Persönlichkeit.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie e.V.)
Ernährung und ADHS: Gibt es einen Zusammenhang?
Die Idee, dass Zucker ADHS-Symptome verstärkt, hält sich hartnäckig. Doch wissenschaftlich belegt ist das nicht. Mehrere Studien zeigen, dass es keinen direkten Zusammenhang zwischen Zucker und Hyperaktivität gibt. Allerdings kann ein stark schwankender Blutzuckerspiegel bei manchen Kindern Unruhe und Konzentrationsprobleme verstärken. Deshalb lohnt es sich, individuell zu beobachten, wie dein Kind auf Zucker reagiert.
(Quelle: ADHS Kompakt e.V.)
Berühmte Menschen mit ADHS – Erfolg trotz (oder dank) ADHS
Es gibt zahlreiche Beispiele erfolgreicher Menschen, die mit ADHS leben und es sogar als Stärke nutzen. Hier sind einige Persönlichkeiten, die zeigen, dass ADHS kein Hindernis, sondern eine Superkraft sein kann:
- Michael Phelps, der bekannteste Schwimmer aller Zeiten, hat in Interviews offen über seine ADHS-Diagnose gesprochen. Seine unerschöpfliche Energie und sein Durchhaltevermögen haben ihm geholfen, 23 olympische Goldmedaillen zu gewinnen – ein Rekord, den bisher niemand gebrochen hat. Phelps erklärt, dass seine ADHS ihm geholfen hat, sich so intensiv auf den Sport zu konzentrieren und niemals aufzugeben.
- Richard Branson, Gründer der Virgin Group, ist ein weiteres Beispiel. Branson hat in seiner Autobiografie über seine ADHS und Dyslexie gesprochen. Seine impulsive Natur und seine „wilden Ideen“ haben ihn dazu gebracht, innovative Unternehmen zu gründen und ein echter Pionier zu werden. Sein Erfolgsgeheimnis? Die Fähigkeit, neue Chancen zu sehen, wo andere nur Hindernisse erkennen.
- Simone Biles, die berühmte Turnerin, die weltweit für ihre athletischen Leistungen gefeiert wird, hat ebenfalls ADHS. Biles hat sich nicht nur durch ihre körperliche Stärke und ihr Können einen Namen gemacht, sondern auch durch ihre mentale Stärke, die sie trotz der Herausforderungen ihrer Diagnose zeigt.
Diese Menschen zeigen, dass ADHS kein Hindernis für Erfolg ist – im Gegenteil, es kann das Fundament für außergewöhnliche Leistungen sein. Die Fähigkeit, „anders“ zu denken, kann Türen öffnen, die anderen verschlossen bleiben.
Tipps für Eltern von ADHS-Kindern
Der Alltag mit einem ADHS-Kind kann manchmal einem Abenteuer gleichen – mal lustig, mal chaotisch, aber immer voller Energie. Hier sind ein paar praktische Tipps, die dir helfen können, eine Balance zwischen Struktur und Flexibilität zu finden, damit das Familienleben entspannter wird.
1. Klare Routinen etablieren
Kinder mit ADHS profitieren von festen Abläufen. Morgens, nach der Schule und vor dem Schlafengehen sollten klare Strukturen helfen, den Tag vorhersehbarer zu machen. Rituale geben Sicherheit und helfen, Übergänge sanfter zu gestalten.
📌 Wichtiger Tipp:
Ein hilfreicher Trick ist es, visuelle Zeitpläne oder Checklisten zu nutzen – so sieht dein Kind auf einen Blick,
was als Nächstes kommt und kann sich leichter darauf einstellen.
Schaue dir am besten meinen Beitrag zu diesem Thema an:
ADHS und Familienleben: 12 Fehler, die du bei der Routine vermeiden solltest
2. Bewegung als Energieventil nutzen
Anstatt gegen den Bewegungsdrang deines Kindes anzukämpfen, setze gezielt auf Sport und Bewegung. Ob Trampolinspringen, Fahrradfahren oder Kampfsport – körperliche Aktivität hilft, überschüssige Energie abzubauen und die Konzentration zu fördern.
📌 Praktischer Tipp:
Wenn dir passende Ideen fehlen, schaue dir gerne meinen Beitrag zum
Thema „5 Budgetfreundliche Ideen für Spaß und Abenteuer“ an!
3. Klare und kurze Anweisungen geben
Lange Erklärungen? Fehlanzeige! Klare, einfache Anweisungen helfen deinem Kind, sich besser zu orientieren. Statt „Räum dein Zimmer auf“ lieber „Bitte bring die Bücher ins Regal und die Wäsche in den Korb“.
📌 Praktischer Tipp:
Verwende eine Bild-Checkliste mit einfachen Symbolen oder Fotos, um Abläufe zu verdeutlichen.
So kann dein Kind visuell nachvollziehen, was zu tun ist, ohne sich überfordert zu fühlen.
4. Kreativität als Stärke fördern
ADHS-Kinder sind oft kreative Köpfe. Gib ihnen Raum zum Malen, Bauen oder Geschichtenerfinden – das hilft nicht nur der Konzentration, sondern auch dem Selbstbewusstsein.
📌 Praktischer Tipp:
Schaffe eine „Kreativ-Ecke“ mit Bastelmaterialien, Farben oder Bausteinen.
Statt Druck auszuüben, kannst du dein Kind ermutigen, seine Ideen spielerisch umzusetzen.
5. Kleine Erfolge feiern
Kinder mit ADHS erleben oft Frustration, wenn Dinge nicht so klappen wie gewünscht. Deshalb: Jede gemeisterte Aufgabe, jedes konzentrierte Arbeiten, jede ruhige Minute – alles kann ein Erfolg sein! Lob und positive Verstärkung wirken wahre Wunder.
📌 Praktischer Tipp:
Nutze eine Belohnungstafel: Dein Kind kann sich für jede erledigte Aufgabe oder Herausforderung einen Punkt oder Sticker verdienen. Bei einer bestimmten Anzahl gibt es eine kleine Belohnung – das motiviert und macht Fortschritte sichtbar!
6. Reize bewusst steuern
Ablenkungen sind Gift für die Konzentration. Ein ruhiger Arbeitsplatz ohne visuelle Reize wie offene Regale oder laufende Fernseher kann helfen. Kopfhörer mit leiser Musik oder weißem Rauschen können ebenfalls nützlich sein.
📌 Praktischer Tipp:
Verwende Noise-Cancelling-Kopfhörer oder stelle einen kleinen Sichtschutz am Schreibtisch auf,
damit dein Kind sich besser auf die Aufgaben fokussieren kann.
7. Genügend Pausen einbauen
Dauerhafte Konzentration ist für Kinder mit ADHS schwer. Statt lange Arbeitsphasen lieber kurze Lerneinheiten mit regelmäßigen Pausen einplanen – das hilft, die Motivation aufrechtzuerhalten.
📌 Praktischer Tipp:
Probiere die Pomodoro-Technik aus: 20 Minuten konzentriertes Arbeiten, dann 5 Minuten Pause.
Eine kleine Bewegungseinheit wie Seilspringen oder ein kurzer Spaziergang kann helfen, neue Energie zu tanken.
8. Lernen mit ADHS
Lernen mit ADHS kann eine echte Herausforderung sein – aber mit den richtigen Methoden wird es für Kinder (und Eltern) viel entspannter. Starre Sitzzeiten und langweilige Lehrmethoden? Funktionieren selten. Deshalb ist es wichtig, individuelle Ansätze zu finden, die Spaß machen und gleichzeitig die Konzentration fördern.
📌 Praktischer Tipp:
Wenn du mehr darüber wissen willst, welche Lernmethoden sich besonders gut für Kinder mit ADHS eignen,
schau dir meinen Blogartikel dazu an: „6 kreative Lernmethoden für Kinder mit ADHS“.
9. Mit Humor durch den Alltag gehen
Manchmal hilft nur noch Lachen! Nicht jeder Tag wird perfekt laufen, und das ist völlig okay. Ein bisschen Humor kann Stress abbauen und die Stimmung in der Familie aufhellen.
📌 Praktischer Tipp:
Mach eine „Lachpause“ zur Routine – eine tägliche Dosis Quatsch, bei der du und dein Kind albern sein könnt.
Eine lustige Grimassen-Challenge oder ein verrückter Tanz können Wunder wirken! 😊
Diese Tipps sind keine Patentlösung, aber sie können helfen, den Alltag entspannter zu gestalten. Probiere aus, was für euch funktioniert – und denk daran: ADHS bringt auch jede Menge Stärken mit sich! 😊

ADHS im Schulalltag meistern
ADHS kann in der Schule eine echte Herausforderung sein. Kinder haben oft Schwierigkeiten, lange stillzusitzen, sich zu konzentrieren oder Aufgaben systematisch zu erledigen. Aber es gibt Strategien, die helfen können! Dazu gehören Nachteilsausgleiche, spezielle Lernmethoden und die Zusammenarbeit mit Lehrkräften. Wenn du mehr dazu wissen möchtest, schau dir meinen Blogartikel „ADHS im Schulalltag“ an!
Lehrer informieren und Zusammenarbeit stärken
Eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Lehrkräften ist entscheidend, um Kindern mit ADHS den Schulalltag zu erleichtern. Doch in der heutigen Zeit reicht es nicht mehr, wenn Lehrkräfte nur über die Diagnose Bescheid wissen. Es ist wichtig, dass sie sich aktiv weiterbilden und lernen, wie sie Kinder mit ADHS gezielt unterstützen können. Frühzeitige Gespräche und ein gemeinsamer Ansatz aus Struktur und Flexibilität helfen dabei, dass sich dein Kind in der Schule wohler fühlt und sein Potenzial entfalten kann.
📌 Wichtiger Tipp für den Schulalltag:
Falls dein Kind oft abgelenkt ist, sprich mit der Lehrkraft über einen Sitzplatz weiter vorne im Klassenzimmer.
Das kann helfen, äußere Reize zu minimieren, seitdem mein Sohn vorne sitzt, funktioniert es viel besser.
Inklusionsmaßnahmen und Nachteilsausgleiche
Kinder mit ADHS haben oft besondere Bedürfnisse im Schulalltag, die durch gezielte Maßnahmen unterstützt werden können. Inklusion bedeutet, dass jedes Kind die bestmögliche Förderung erhält – unabhängig von seinen individuellen Herausforderungen.
Ein wichtiger Aspekt sind Nachteilsausgleiche, die dafür sorgen, dass Kinder mit ADHS faire Bedingungen erhalten. Das kann beispielsweise verlängerte Bearbeitungszeiten bei Klassenarbeiten, alternative Prüfungsformen oder bewegungsfreundliche Sitzplätze im Klassenraum umfassen.
Um einen Nachteilsausgleich zu erhalten, sollten Eltern frühzeitig mit der Schule und gegebenenfalls mit einem Schulpsychologen oder Kinderarzt sprechen. In vielen Fällen ist eine offizielle Diagnose erforderlich, um die entsprechenden Maßnahmen beantragen zu können. Der Antrag wird meist in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und der Schulleitung gestellt und individuell auf das Kind abgestimmt.
Zudem helfen individuelle Förderpläne, die gemeinsam mit Eltern, Lehrern und gegebenenfalls Therapeuten erstellt werden, um die Stärken des Kindes zu nutzen und Herausforderungen gezielt anzugehen.
Eltern sollten sich frühzeitig über die Möglichkeiten der schulischen Unterstützung informieren und aktiv mit der Schule zusammenarbeiten, um ihrem Kind die bestmögliche Lernumgebung zu ermöglichen.
Alternativen zu klassischen Schulformen (z. B. Montessori, Waldorf)
Nicht jedes Kind fühlt sich im klassischen Schulsystem wohl – das gilt besonders für Kinder mit ADHS. Alternative Schulformen wie Montessori oder Waldorf setzen auf individuellere Lernansätze, die Kindern mit besonderen Bedürfnissen entgegenkommen können. Mehr dazu erfährst du in meinem Blogbeitrag „Konzentration & Lernen mit ADHS: Welche Schule fördert dein Kind am besten?“.
Relevante und Hilfreiche Bücher oder Ressourcen zum Thema ADHS
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Falls du tiefer in das Thema ADHS eintauchen möchtest, gibt es einige empfehlenswerte Bücher und Ressourcen, die wertvolle Einblicke und praxisnahe Tipps liefern.
Buchtipps zum Thema ADHS:
- ADHS einfach erklärt: Infos, Tipps und Tricks für mehr Lebensqualität.(*) von Dr. Edward M. Hallowell
- AD(H)S: Die versteckte Kraft in uns (*) von Katharina Schön
- Kirmes im Kopf: Wie ich als Erwachsene herausfand, dass ich AD(H)S habe (*) von Angelina Boerger
Hilfreiche Internet Adressen:
- Die Webseite des ADHS Deutschland e.V. (www.adhs-deutschland.de)
- ADHS Info Portal (www.adhs.info)
- Zentrales ADHS Netz (www.zentrales-adhs-netz.de)
Fazit: ADHS bei Kindern – eine Chance für dein Kind, anders zu glänzen
ADHS mag auf den ersten Blick herausfordernd erscheinen, doch es bietet auch ungeahnte Chancen. Die Energie, Kreativität und das ungewöhnliche Denkvermögen deines Kindes können zu echten Stärken werden, wenn du es unterstützt und ermutigst, diese Fähigkeiten zu nutzen.
Die Geschichten erfolgreicher Menschen wie Michael Phelps, Richard Branson und Simone Biles zeigen, dass ADHS kein Hindernis für Erfolg ist – im Gegenteil, es kann das Sprungbrett zu außergewöhnlichen Leistungen sein. Dein Kind mag zwar ein bisschen mehr Energie und Abenteuerlust mitbringen, aber genau diese Eigenschaften machen es einzigartig und wertvoll.
Also, anstatt dich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, schau dir die positiven Seiten von ADHS an. Wer weiß – vielleicht hält dein kleiner Wirbelwind ja eine brillante Idee oder ein außergewöhnliches Talent bereit, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
🎯 Hat dein Kind ADHS? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Teile deine Gedanken in den Kommentaren!
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Haftungsausschluss:
Die Inhalte dieses Beitrags basieren auf meinen persönlichen Erfahrungen als Elternteil eines Kindes mit ADHS. Sie dienen der Information und Unterstützung, ersetzen jedoch keine professionelle medizinische, psychologische oder pädagogische Beratung. Wenn du Fragen zu ADHS oder einer möglichen Diagnose hast, wende dich bitte an eine qualifizierte Fachkraft (z. B. Kinderarzt, Psychologe, ADHS-Spezialist). Ich übernehme keine Haftung für Entscheidungen, die auf Basis dieses Beitrags getroffen werden.