6 kreative Lernmethoden für Kinder mit ADHS im Homeschooling

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  • Beitrag zuletzt geändert am:März 24, 2025
  • Lesedauer:17 min Lesezeit

Moin liebe Leserinnen und Leser,

ADHS im Homeschooling? „Dat wird nix!“ – vielleicht war das dein erster Gedanke, als das Abenteuer Homeschooling bei euch zuhause losging. Und dann noch mit einem Kind, das von ADHS betroffen ist? Puh, das klingt nach einem echten Drahtseilakt. Aber keine Sorge, du bist nicht allein, und vor allem: Es gibt Lösungen – richtig kreative sogar! 🎉

Vor ein paar Jahren waren mein Sohn und ich auf einer Reha mit Schwerpunkt ADHS, und wir haben dort so einiges gelernt. Gestern beim Aufräumen ist mir tatsächlich ein Ordner in den Schoß gefallen, in dem alle Unterlagen aus der Reha-Zeit waren. Während die Kinder im „Unterricht“ saßen, hatten wir Eltern natürlich kein Frei, sondern nahmen an diversen Kursen teil, die uns das Thema intensiv näher brachten. Als ich mir diese Unterlagen so durchgesehen habe, dachte ich mir: „Hey, das könnte deine Leserinnen und Leser vielleicht auch interessieren und weiterhelfen!“ Und da wir derzeit 2 Tage Homeschooling haben, entstand dieser Beitrag. Ich hoffe, es hilft euch! Damals war das Thema Homeschooling natürlich noch kein Großes Thema.

In diesem Blogartikel zeige ich dir sechs kreative Lernmethoden, die nicht nur für mehr Struktur, sondern auch für Spaß und Erfolg beim ADHS im Homeschooling sorgen. Mit ein paar Tricks und einem Schuss norddeutscher Gelassenheit (dat schaffst du!), kannst du den Alltag entzerren und dein Kind dabei unterstützen, sein volles Potenzial zu entfalten.

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Warum ADHS im Homeschooling eine Herausforderung ist

Bevor wir uns den kreativen Lösungen widmen, kurz ein Blick auf die Basics: Warum ist Homeschooling für Kinder mit ADHS oft so tricky? Die Antwort: ADHS bringt eine andere Art zu denken und zu lernen mit sich. Kinder mit ADHS sind oft wahnsinnig neugierig, aber auch leicht ablenkbar. Die Küche, das Sofa, das Meerschweinchen – plötzlich scheint alles spannender als Mathe. 🐹

Hinzu kommt, dass der gewohnte Schulalltag mit festen Abläufen fehlt. Zuhause gibt es mehr Freiheiten – und das kann für ein Kind mit ADHS Fluch und Segen zugleich sein. Struktur ist also das A und O, aber wie bringt man die ins Spiel, ohne dass der Spaß auf der Strecke bleibt?

ADHS im Homeschooling

6 kreative Lernmethoden für Kinder mit ADHS im Homeschooling

1. Die „Bewegungs-Lernmethode“ – Lernen in Bewegung

Ein Kind mit ADHS still an einen Tisch zu setzen, kann so effektiv sein wie ein Fisch, der Radfahren lernt. 😷 Aber warum nicht das Lernen mit Bewegung kombinieren? Studien zeigen, dass Bewegung die Konzentration fördert – und Kinder mit ADHS profitieren besonders davon.

So geht’s:

  • Vokabel-Hop: Schreibe Vokabeln auf Karteikarten und verteile sie im Raum. Dein Kind muss von Karte zu Karte hüpfen und dabei die Wörter laut vorlesen.
  • Mathe-Fußball: Ein Fußball wird zum Lernwerkzeug. Frage Matheaufgaben ab, und bei jeder richtigen Antwort darf dein Kind einen Schuss aufs Tor machen (Vorsicht, nicht die Blumenvase ins Tor stellen!).
  • Lern-Spaziergang: Geht zusammen raus und besprecht Lerninhalte beim Spazierengehen. Bewegung und frische Luft machen den Kopf frei.

🎯 Tipp: Teste aus, welche Bewegungen deinem Kind besonders gut tun – ob Hüpfen, Rennen oder Tanzen. Jedes Kind ist anders, verlasse deine Comfort Zone und mach mit, gemeinsam macht es noch mehr Spaß!

2. Gamification – Lernen wird zum Spiel

Kinder lieben Spiele, das ist kein Geheimnis. Aber wusstest du, dass du Lerninhalte spielerisch vermitteln kannst? Gerade beim Kindern mit ADHS im Homeschooling ist diese Methode ein echter Gamechanger! Mit einer Portion Fantasie wird sogar das langweiligste Thema spannend, und dein Kind kann dabei lernen, ohne dass es sich wie Arbeit anfühlt.

So geht’s:

  • Lernpunkte sammeln: Dein Kind bekommt Punkte oder Lustige Sticker für erledigte Aufgaben. Denk aber bitte daran, dass eine kleine Belohnung immer direkt erfolgen sollte. Kinder mit ADHS haben es oft schwer damit zu verstehen, dass in 5 Tagen eine Belohnung kommt. Da geht es natürlich auch um das Alter des Kindes und die Persönlichkeit – du wirst es am besten wissen!
  • Rollenspiele: Dein Kind ist der Lehrer, du der Schüler. Lass dir den Stoff erklären – das festigt das Wissen und macht viel mehr Spaß als andersherum, und das Gute ist, du weißt direkt auf welchem Stand dein Kind ist.
  • Quiz-Duell: Mache aus Lernfragen ein kleines Quiz mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen. Wer gewinnt, darf entscheiden, was es zum Mittag gibt. Bei uns wären das dann Nuggets mit Pommes…

🎯 Tipp: Nutze Apps und Online-Ressourcen, die Gamification unterstützen. Viele Plattformen bieten spielerische Lernerfahrungen speziell für Kinder mit ADHS.

3. Visuelle Lernmethoden – Bilder sagen mehr als tausend Worte

Ein weiterer Trick für den Erfolg beim ADHS im Homeschooling: Nutze visuelle Hilfsmittel. Kinder mit ADHS profitieren oft von Bildern, Farben und Diagrammen, die das Lernen greifbarer machen. Sie sind nicht nur ansprechend, sondern helfen auch dabei, komplexe Informationen besser zu strukturieren und im Gedächtnis zu verankern. Zum Beispiel könnt ihr ein Poster erstellen, auf dem die wichtigsten Lernziele für die Woche abgebildet sind – am besten bunt gestaltet und gut sichtbar platziert. Außerdem können interaktive Elemente wie Sticker oder kleine Symbole das Lernen spielerischer machen und für mehr Motivation sorgen. Visualisierungen erleichtern es deinem Kind, Zusammenhänge zu erkennen und Schritt für Schritt vorzugehen.

So geht’s:

  • Mindmaps: Visualisiere Themen mit einer bunten Mindmap. So kann dein Kind Zusammenhänge besser verstehen.
  • Lernposter: Gestaltet zusammen Lernposter und hängt sie sichtbar im Zimmer auf.
  • Farbcodierung: Markiere wichtige Punkte in verschiedenen Farben, z. B. Grammatik in Blau und Vokabeln in Grün.

🎯 Tipp: Lass dein Kind selbst kreativ werden – Kinder lieben es, mit Farben und Formen zu experimentieren!

4. Die „Zeitsprung-Methode“ – Lernen mit klaren Zeitblöcken

„Ich habe keine Lust!“ kommt dir bekannt vor? Klar, lange Lernphasen sind für Kinder mit ADHS schwierig. Die Lösung: Setze auf kurze, knackige Lerneinheiten. Kurze Zeitblöcke von 10 bis 25 Minuten sind ideal, um die Aufmerksamkeitsspanne nicht zu überfordern. Nach jeder Einheit kannst du eine kleine Pause einplanen, in der sich dein Kind bewegen, etwas trinken oder eine Kleinigkeit spielen kann. Wichtig ist, dass du die Lerneinheiten abwechslungsreich gestaltest – mal Schreiben, mal Lesen, mal etwas Visuelles. Das gibt dem Gehirn neue Impulse und verhindert Langeweile. Außerdem hilft es, die Aufgaben klar zu strukturieren und mit deinem Kind vorab zu besprechen, was es erwartet. Ein kleiner Timer kann dabei helfen, die Zeitblöcke zu überwachen, sodass dein Kind genau weiß, wann es Zeit für eine Pause ist. Gemeinsam könnt ihr so den Lerntag schrittweise angehen und Erfolge feiern!

So geht’s:

  • Pomodoro-Technik: 25 Minuten konzentriert arbeiten, dann 5 Minuten Pause. Wiederholen, bis das Pensum geschafft ist.
  • Timer setzen: Ein Küchentimer oder eine App sorgt dafür, dass dein Kind genau weiß, wann es eine Pause gibt.
  • Abwechslung einplanen: Nach jeder Lerneinheit gibt es eine kleine Belohnung – z. B. einen Snack oder ein kurzes Spiel.

🎯 Tipp: Pausen sind nicht nur erlaubt, sondern wichtig! Sie helfen deinem Kind, sich besser zu konzentrieren.

5. Lernen mit allen Sinnen – Multisensorische Methoden

„Multisensorisch“ klingt erstmal hochgestochen, aber es bedeutet nichts anderes, als mehrere Sinne einzubeziehen. Je mehr Sinne aktiviert werden, desto besser bleibt der Stoff hängen. Gerade Kinder mit ADHS im Homeschooling profitieren davon, wenn sie auf unterschiedliche Art und Weise lernen dürfen, sei es durch Hören, Sehen, Fühlen oder sogar Schmecken. Zum Beispiel können Modelle aus Knete oder LEGO dazu beitragen, mathematische oder wissenschaftliche Konzepte greifbar zu machen. Auch der Einsatz von Geräuschen, wie das Klatschen zu Silben beim Lesenlernen, verbindet Bewegung mit auditivem Lernen. Auf diese Weise wird Lernen nicht nur effektiver, sondern auch spannender und spaßiger.

So geht’s:

  • Hören und Sehen: Nutze Lernvideos oder Podcasts.
  • Fühlen und Basteln: Baut Modelle, z. B. ein Planetensystem aus Styroporkugeln oder nutzt Spielfiguren, um eine bestimmte Szenerie darzustellen.
  • Schmecken und Riechen: Verknüpfe das Lernen mit Rezepten. Zum Beispiel kann man über die französische Kultur lernen, indem man zusammen Crêpes macht. 🍞

🎯 Tipp: Experimentiere mit verschiedenen Ansätzen, um herauszufinden, welcher Sinn deinem Kind am meisten hilft.

6. Rituale und feste Abläufe – Struktur als Anker

Auch wenn Kreativität wichtig ist, brauchen Kinder mit ADHS gleichzeitig eine klare Struktur. Rituale geben Sicherheit und helfen, den Tag zu organisieren. Gerade beim ADHS im Homeschooling können feste Abläufe Wunder wirken, weil sie für Stabilität sorgen und Ablenkungen minimieren. Ein strukturierter Tagesplan, der wiederkehrende Elemente wie Mahlzeiten, Lernzeiten und Pausen klar definiert, erleichtert es deinem Kind, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren. Rituale wie ein gemeinsames Morgenlied, eine kurze Besprechung der Tagesziele oder das Einrichten des Lernplatzes zu Beginn des Tages schaffen Routine und einen klaren Startpunkt. Auch kleine Rituale zur Belohnung, wie eine Tasse Kakao oder eine kurze gemeinsame Spielzeit, können motivierend wirken und helfen, den Tag positiv zu gestalten.

So geht’s:

  • Morgenritual: Beginnt den Tag immer mit dem gleichen Ablauf, z. B. Frühstück, kurze Besprechung der Lernziele und dann loslegen.
  • Fester Arbeitsplatz: Richte einen festen Lernplatz ein, der frei von Ablenkungen ist.
  • Wochenplan erstellen: Plant zusammen die Woche – das schafft Übersicht und Motivation.

🎯 Tipp: Gestaltet Rituale gemeinsam, damit sie Spaß machen und Teil des Alltags werden.



ADHS im Homeschooling kann gelingen – mit Kreativität und Geduld

Homeschooling mit einem Kind, das von ADHS betroffen ist, mag wie eine Herausforderung wirken, aber mit den richtigen Methoden kann es sogar Spaß machen. Bewegung, Spiel, Struktur und vor allem eine gute Portion Humor machen den Unterschied. Und mal ehrlich: Wer sagt, dass Lernen langweilig sein muss? 😉 Ich habe noch einige Unterlagen hier und werde noch weitere Erfahrungen zur Reha mit euch teilen. Bleibt gespannt!

Teste die Methoden aus, probiere, was für euch funktioniert, und bleib dran – manchmal ist der Weg genauso spannend wie das Ziel. Und falls du mal zweifelst: Du machst das großartig! 🎯


Hast du eigene Tipps oder Erfolgsgeschichten? Teile sie gerne in den Kommentaren – ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!


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