ADHS im Schulalltag: Tipps und Tricks, die Eltern und Lehrer wirklich helfen
Moin zusammen!
Heute geht’s mal um ein Thema, das bestimmt schon einigen von uns Sorgenfalten bereitet hat: ADHS im Schulalltag. Wenn die Kleinen nicht stillsitzen können, die Gedanken ständig abschweifen und die Konzentration nicht mal für fünf Minuten bleibt – dann wird’s oft knifflig. Eltern und Lehrer stehen hier gemeinsam in der Verantwortung, denn ADHS ist keine Phase, die einfach vorübergeht. Da braucht es klare Ansagen, viel Geduld und, ach ja, eine ordentliche Portion Humor. Denn eines ist klar: Ohne Lachen wird’s nur halb so gut.
ADHS – das ist eine Abkürzung für „Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung“, und obwohl das Wort schon sperrig klingt, bringt es ziemlich genau auf den Punkt, was den Alltag oft so anstrengend macht. Wenn Schule und Hausaufgaben zur Herausforderung werden, wenn das „Stillbleiben“ ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint, dann wird schnell klar, dass sowohl Eltern als auch Lehrer gefragt sind. Schauen wir uns also mal an, wie wir den Schulalltag für Kinder mit ADHS so gestalten können, dass es für alle ein bisschen leichter wird – inklusive ein paar Tipps und Kniffen, die uns helfen, die Nerven zu behalten!
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Die Basis: Verständnis und Geduld sind das A und O
Wer mit ADHS-Kindern zu tun hat, sollte erstmal verstehen: ADHS ist kein „schlechtes Benehmen“. Da wird nicht bewusst die Lehrerin ignoriert oder die Hausaufgabe vergessen. Nein, das Ganze hat eine neurologische Ursache. Die Kids haben also keine „Schraube locker“ – ihr Gehirn funktioniert einfach etwas anders. Für die Kinder ist das oft genauso anstrengend wie für die Erwachsenen, daher sollten wir mit Verständnis und einer Menge Geduld an die Sache herangehen.
Einfühlsam und geduldig sein
Mitgefühl ist hier der erste Schritt. Kinder, die unter ADHS leiden, brauchen vor allem einen freundlichen und geduldigen Umgang. Statt mit scharfen Worten sollte man ihnen mit einem verständnisvollen Blick und einem warmen Lächeln begegnen. Schließlich sind es die kleinen Gesten, die große Wirkung zeigen können. Lehrer können beispielsweise durch einfaches Schulterklopfen oder ein „Das hast du toll gemacht!“ ein Gefühl von Sicherheit schaffen.
Struktur ist alles: Feste Abläufe schaffen Halt
Kinder mit ADHS brauchen Struktur – viel Struktur! Klare Tagesabläufe und wiederkehrende Rituale helfen ihnen, den Tag besser zu meistern. Hier ist Organisation gefragt, aber keine Angst, es muss nicht aussehen wie in einer Kaserne. Ein bisschen Flexibilität darf durchaus sein, aber eine klare Routine, besonders für den Schulalltag bei ADHS, wirkt oft Wunder.
Während einer Reha haben mein Sohn und ich eine Menge über ADHS gelernt, und besonders eines hat sich als absoluter Gamechanger erwiesen: ein Belohnungssystem. Morgens vor der Schule, wenn es darum ging, aus dem Bett zu kommen und sich fertig zu machen, war es ein regelrechter Motivationsbooster. Auch abends, zur Schlafenszeit, hat dieses System Wunder bewirkt. Es hat nicht nur meinem Sohn geholfen, sondern uns beiden positive Erlebnisse beschert, und den Alltag so viel leichter gemacht.
Zeitpläne und visuelle Hilfsmittel
Gerade bei den Jüngeren hilft es enorm, wenn sie den Tag „sehen“ können. Ein visueller Plan mit Symbolen oder Farben zeigt auf einen Blick, wann welche Stunde ist oder wann die Pause ansteht. Eltern können Zuhause einen festen Ablauf für Hausaufgaben und Freizeit einführen. Wichtig ist, dass die Kinder genau wissen, wann was kommt – das gibt Sicherheit und reduziert Stress.
Übergänge managen
Übergänge sind für Kinder mit ADHS oft eine echte Herausforderung. Der Sprung vom Pausenhof zurück ins Klassenzimmer kann dann schon mal Tränen oder Frustration verursachen. Daher ist es ratsam, Übergänge sanft zu gestalten. Lehrer können den Übergang vom Spielen zum Lernen ankündigen, etwa durch eine kleine Klangschale oder ein Handzeichen. Zuhause hilft es, wenn Eltern den Ablauf auch bei Übergängen konsequent gestalten, zum Beispiel beim Wechsel vom Spielen zum Abendessen.
Die passende Lernumgebung schaffen
Ein Kind mit ADHS kann oft leicht abgelenkt werden, darum ist eine ruhige Lernumgebung enorm wichtig. Hier können kleine Anpassungen im Klassenzimmer oder auch Zuhause viel ausmachen. Ein fester, ruhiger Platz ohne viele Reize hilft oft schon enorm. Werfen wir mal einen Blick auf konkrete Ideen:
Reizarme Umgebung gestalten
In einer ruhigen Ecke, weg von Fenstern oder lauten Geräuschen, lässt es sich oft besser lernen. Das gilt auch für den Schreibtisch zuhause. Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, störende Geräte und Unordnung zu vermeiden, kann das die Konzentration fördern.
In der Grundschule meines Sohnes gab es im Unterrichtsraum Lärmschutz-Kopfhörer für die Kinder. Diese haben auch meinem Sohn sehr geholfen, sich nicht von reizvollen Geräuschen ablenken zu lassen. Solltet ihr in eurer Klasse solche Kopfhörer nicht haben oder sie auch zu Hause nutzen wollen, kann ich euch den Vanderfields Gehörschutz für Kinder (*) empfehlen!
Kurze und knackige Lerneinheiten
Ein Marathonläufer wird nicht in einem Stück 42 Kilometer schaffen, und genauso wenig kann ein Kind mit ADHS stundenlang ruhig und aufmerksam sein. Die Lösung? Kurze Lerneinheiten mit vielen Pausen. 20 Minuten konzentriertes Lernen, dann eine Bewegungspause – so bleibt der Kopf frisch und die Motivation oben.
Auch hierbei gilt: Je visueller, desto besser! Wir haben zu Hause alle Lerneinheiten und auch die Hausaufgaben mit einem Timer erledigt. So konnte mein Sohn jederzeit sehen, wann die nächste Pause stattfindet. Dazu kann ich euch diesen robusten und kindgerecht designten Timer für Kinder empfehlen.
Positive Verstärkung: Erfolge feiern!
Kinder mit ADHS bekommen oft mehr Kritik als Lob. Umso wichtiger ist es, ihre kleinen und großen Erfolge anzuerkennen. Positive Verstärkung ist hier das Zauberwort: Ein Belohnungssystem kann dabei helfen, positive Verhaltensweisen zu stärken. Manchmal reichen schon ein paar nette Worte, ein Sticker oder ein gemeinsames Abklatschen, um Motivation zu schaffen.
Belohnungssysteme nutzen
Ein Belohnungssystem, in dem das Kind zum Beispiel für jede konzentriert erledigte Aufgabe einen kleinen Sticker bekommt, kann wahre Wunder wirken. Diese Punkte können dann gegen eine kleine Belohnung eingetauscht werden. Wichtig ist dabei, dass es erreichbare Ziele sind – kein Kind schafft es perfekt durch den Tag, also sollten wir die Latte nicht zu hoch legen.
Wir benutzen die Edubini Belohnungstafel für Kinder (*), Anfangs haben wir uns einfach selbst eine gebastelt, da wir wirklich sehr kleine Schritte machen mussten – einfaches ‚Schulfertig machen‘ reichte da nicht aus; wir brauchten jeden einzelnen Schritt dieser Aufgabe. Dazu kann ich euch die Belohnungstafel TOBJA XL Belohnungstafel (*) empfehlen. Dort könnt ihr anstelle von drei Kindern einfach Morgens, Mittags und Abends eintragen und die Tafel für ein Kind nutzen. Oder ihr bastelt gemeinsam mit euren Kids einfach eine ganz eigene Tafel.
Kleine Schritte, große Wirkung
Statt sofort das große Ziel ins Auge zu fassen, sollten wir lieber kleine Etappenziele setzen. Ein bisschen Lob hier, ein kleiner Erfolg da – so wächst das Selbstbewusstsein und auch die Motivation, weiterzumachen. Es muss ja nicht immer ein Sternchen sein – manchmal reicht auch ein einfaches „Das hast du richtig gut gemacht!“.
Teamwork: Eltern, Lehrer und Schulbegleitung als starkes Trio
Eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Lehrern ist das A und O. Aber noch besser läuft es, wenn eine Schulbegleitung mit im Boot ist. Mein Sohn hatte das Glück, von Anfang an in der Schule begleitet zu werden, was eine riesige Unterstützung war. Durch eine enge Zusammenarbeit zwischen uns, den Lehrern und der Schulbegleitung haben wir es geschafft, dass er viele Freiheiten genießen konnte, ohne dass dabei das Verständnis der Schule auf der Strecke blieb. Dank der täglichen Kommunikation mit der Schulbegleitung erhielten wir wichtige Infos aus erster Hand und konnten so flexibel auf alles reagieren, was sich im Schulalltag ergab.
Regelmäßiger Austausch
Ob durch ein kleines Tagebuch, eine regelmäßige E-Mail oder ein kurzes Gespräch – die Kommunikation sollte unkompliziert und regelmäßig sein. So bleiben alle auf dem Laufenden und können auf neue Entwicklungen schnell reagieren.
Gemeinsame Ziele setzen
Auch hier gilt: Die kleinen Schritte zählen. Es ist wichtig, gemeinsam realistische Ziele zu setzen, um das Kind nicht zu überfordern. Ein Schritt nach dem anderen – so klappt es am besten.
Selbstregulation und Bewegung einbauen
Selbstkontrolle fällt Kindern mit ADHS oft schwer, doch auch hier gibt es ein paar hilfreiche Tricks. Achtsamkeitstechniken und Bewegungspausen können Wunder wirken und sind einfach umzusetzen. Schon eine kurze Atemübung oder eine Runde um den Schulhof kann helfen, den Fokus zurückzubringen.
Achtsamkeit und Atemübungen
Einfache Atemübungen, bei denen das Kind langsam ein- und ausatmet, helfen oft, zur Ruhe zu kommen. Auch kurze Bewegungspausen bringen den Körper in Schwung und machen das Gehirn wieder aufnahmefähig.
Externe Unterstützung und Ressourcen nutzen
Manchmal braucht es ein bisschen mehr als nur gute Tipps und Tricks. Unterstützung von außen kann eine wertvolle Ergänzung sein – sei es durch Therapie, Selbsthilfegruppen oder hilfreiche Apps, die Eltern und Lehrer unterstützen.
Beratung und Therapie
Eine Verhaltenstherapie kann für Kinder mit ADHS eine große Unterstützung sein. Auch Elternkurse sind eine Möglichkeit, den Umgang mit ADHS besser zu verstehen und passende Strategien zu entwickeln.
Digitale Helfer und Selbsthilfegruppen
Es gibt mittlerweile viele Apps und Plattformen, die beim Umgang mit ADHS im Schulalltag helfen können. Selbsthilfegruppen bieten Raum für Austausch und neue Impulse, was ebenfalls eine große Unterstützung für Eltern und Lehrer sein kann.
Fazit: Geduld, Humor und ein starkes Netzwerk
ADHS im Schulalltag ist eine Herausforderung, keine Frage. Doch mit Geduld, einer ordentlichen Portion Humor und dem Willen, das Kind bestmöglich zu unterstützen, lassen sich viele Hürden bewältigen. Wenn Eltern, Lehrer und Schulbegleitung Hand in Hand arbeiten, eine klare Struktur schaffen und Erfolge gebührend feiern, dann kann der Schulalltag auch für Kinder mit ADHS zu einer positiven Erfahrung werden.
Es braucht Zeit und vor allem: Geduld. Am Ende wird sich die Mühe auszahlen – für das Kind, für die Eltern und auch für die Lehrer. Also, ran an den Alltag und immer daran denken: Auch wenn es mal chaotisch wird, ein bisschen Humor hilft immer.
ADHS bei Kindern, was ist das überhaupt? Dies erfährst du in diesem Beitrag!
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